Mittwoch, 14. Januar 2009
nur ein paar definitionen aus dem lexikon
Mittwoch, 14. Januar 2009 | helena86
vor allem die unterschiede im textumfang fielen mir auf...
Körper, ein von allen Seiten begrenzter Raumteil mit 3 Ausdehnungen (Dimensionen).
Körper (Philosophie), das räumlich Ausgedehnte und Gestaltete (→ Ding), das sinnlich wahrnehmbar ist; im Gegensatz zum → Geist.
Haut, im weiteren Sinn Bezeichnung für alle Deckgewebe, die die Lebewesen außen umschließen oder Körperhöhlen auskleiden; im engeren Sinn die äußere Körperbedeckung der vielzelligen Tiere (Integument). Die Haut dient nicht nur dem Schutz gegen Einwirkungen von außen, sondern auch als Sinnesorgan (für Temperatur, Druck, Schmerz), als Organ der Atmung und der Ausscheidung, dem Aussenden optischer und chemischer Signale durch Pigmentierungsmuster und Hautdrüsensekrete und bei Primaten auch der Wärmeregulation.
Bei den Säugetieren wird die Haut wieder drüsenreich: Es kommen traubenförmige (alveoläre) → Talgdrüsen (meist an den Haarbälgen) und schlauchförmige (tubulöse) Schweißdrüsen vor, von denen sich auch die → Milchdrüsen ableiten. Haarbälge, Talg- und Schweißdrüsen sind Bildungen der Epidermis, sinken aber in die untere Schicht der Lederhaut (Corium) ab. Diese besteht aus Bindegewebe und elastischen Fasern und sorgt für Halt und Elastizität der Haut. Sie ist reich an Haargefäßen (Kapillaren) und Nerven und versorgt die Epidermis mit Nährstoffen und Sauerstoff.
Die Unterhaut (Subcutis) ist von der Lederhaut nicht scharf abgegrenzt und besteht aus lockerem Bindegewebe, in das Fettgewebe eingelagert ist. Sie ist von zahlreichen Blut- und Lymphgefäßen sowie Nervenfasern durchzogen. Diese Schicht dient als Energiereserve, Wärmepolster und Nahrungsspeicher und schützt Knochen, Muskulatur und Organe gegen Druck, Stoß und Wärmeverlust.
Bei den warmblütigen Vögeln und Säugetieren dienen zusätzlich Anhangsgebilde der Haut, Federn und Haare, der Wärmeisolation. Ausschließlich bei den Säugetieren sind Schweißdrüsen ausgebildet, die Duftstoffe und Exkrete produzieren, und nur bei Primaten, insbesondere beim Menschen, dienen Schweißdrüsen der Temperaturregulation durch Wasserabgabe (Schweiß). Beim Menschen beträgt die Schweißabgabe allgemein am Tag 1/2 l; sie kann auf mehrere Liter ansteigen.
Gewebe, Verband gleichartig differenzierter Zellen mit bestimmten Funktionen. Bei Mensch und Tier unterscheidet man Epithelgewebe, Stützgewebe (Bindegewebe, Knorpelgewebe, Knochengewebe), Muskelgewebe und Nervengewebe. Den im Gewebsverband zusammengeschlossenen Zellen stehen die freien Zellen gegenüber (Wander-, Lymph-, Blut-, Geschlechtszellen). Bei Pflanzen unterscheidet man zwischen teilungsfähigem Bildungsgewebe und ausdifferenziertem Dauergewebe.
Haus, in der Vorzeit als Wetterschutz und gegen feindliche Einflüsse errichtete feste Zufluchtsstätte des Menschen, die sich zum eigentlichen Wohnhaus für den dauernden Aufenthalt und damit zum Mittelpunkt des Familienlebens („Vaterhaus“) entwickelte. Klima und Landschaft, vorhandene Baustoffe, wachsende Bedürfnisse und fortschreitende technische Möglichkeiten bestimmten die jeweilige Bauart. Die ältesten Spuren entstammen der Jungsteinzeit (runde und ovale Flechtwerkhäuser mit Lehmabdichtung. Die Bronzezeit vervollkommnete den Blockbau; in der Eisenzeit entstand der Fachwerkbau. Ziegelhäuser mit Flachdach und Innenhof bewohnten die alten Ägypter. Zur typischen altgriechischen Hausform wurde das Megaron, zur altrömischen das → Atrium.
Seit dem 15. Jahrhundert begannen sich in den Ländern nördlich der Alpen die Hausformen herauszubilden, die in der Folgezeit, durch regionale Eigenarten unterschieden, das Bild der Städte und Dörfer bestimmten. Den jeweiligen Stileinflüssen war hauptsächlich das städtische Haus unterworfen. Aus ihm entwickelten sich die großen Wohnbauten und die anderen Zwecken dienenden Hausarten, wie Geschäfts-, Büro-, Waren- und Krankenhaus. Zum Bau des modernen Hauses werden neuartige Baustoffe (besonders Beton und Stahl) neben althergebrachten, wie Holz, Naturstein und Mauerziegel, verwendet.
Stadt, eine seit Jahrtausenden bestehende Siedlungsform mit bestimmtem Rechtsstatus. Als wesentliche Merkmale einer Stadt werden heute angesehen: dichte Bebauung und Konzentration von Wohn- und Arbeitsstätten einer Bevölkerung mit überwiegend tertiär- und sekundärwirtschaftlichem Lebensunterhalt, eine heterogene Einwohnerschaft, eine innere Differenzierung des Siedlungskörpers (Stadtviertel), vielfältige Verkehrsbeziehungen zwischen den Teilräumen einerseits und dem Umland (Einzugsgebiet) andererseits, für das die Stadt Verkehrsmittelpunkt ist, einen Bedeutungsüberschuss gegenüber dem Umland (Zentralität). Eine Stadt nach statistischer Definition (in Deutschland ab 2000, in der Schweiz ab 10 000, in Japan ab 50 000 Einwohner) oder im Rechtssinn (durch Verleihung des Stadtrechts) muss keine Stadt im soziologischen Sinn sein und umgekehrt.
Heute leben rund 50% der Menschheit in Städten, in Industrieländern sogar mehr als drei Viertel (in Deutschland 88%). Das Leben in einem künstlich geschaffenen Umfeld, die Konfrontation mit Menschen anderer sozialer und kultureller Herkunft, die Konzentration unterschiedlichster Kultur- und Freizeiteinrichtungen hat die Lebensweise der Menschen verändert (städtisches Leben).
Eine weit über das Stadtgebiet hinaus reichende Bedeutung erhält eine Stadt durch ihre Funktion als ökonomisches, politisches und kulturelles Zentrum; sie ist dadurch Ausgangspunkt zahlreicher neuer Entwicklungen in Wirtschaft, Technologie, Politik und Kultur, aber auch Brennpunkt vieler Problemkreise (z. B. Kriminalität, Umweltbelastung).
Die äußeren Merkmale einer Stadt (Physiognomie) sind in den Kulturräumen der Erde unterschiedlich ausgeprägt, so dass man u. a. einen europäischen, orientalischen, chinesischen, indischen, japanischen Stadttyp unterscheiden kann. Dies tritt besonders deutlich in der Straßenführung zutage: Orientalische Städte sind durch eine Altstadt mit einem Labyrinth verwinkelter Sackgassen gekennzeichnet, chinesische Städte lassen häufig noch den ehemals ummauerten quadratischen Innenstadtbereich erkennen und amerikanische Kolonialstädte weisen eine schachbrettartige Anlage auf. Auch beim Aufriss (bevorzugtes Baumaterial, Größe und Höhe der Gebäude) lassen sich Unterschiede erkennen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist jedoch durch Globalisierung, zunehmende Mobilität der Menschen und die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten der Kommunikation eine wachsende Angleichung der Städte und des städtischen Lebens in den einzelnen Kulturräumen zu beobachten. Als völlig neuer Stadttyp ist die Weltstadt (Global City) entstanden, die eine Vielzahl von zentralen Funktionen in Wirtschaft, Kultur und Politik wahrnimmt, die z. T. global wirksam sind. Hierzu zählen z. B. New York, Tokyo und London. (...)
Städte im 19. und 20. Jahrhundert: Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Industriestadt. Voraussetzung dafür waren die Neuordnung der Gesellschaft in den bürgerlichen Revolutionen, liberale Agrarreformen, Gewerbefreiheit, Industrialisierung und die Revolutionierung der Verkehrsverhältnisse. Die moderne Großstadt ist meist gekennzeichnet durch hohen Zentralitätsgrad, Multifunktionalität, hohe Bebauungsdichte bei gleichzeitiger enormer Ausdehnung. Massenverkehr, Klimaveränderung, anschwellende Stadtverwaltungen, Versorgungs- und Entsorgungsschwierigkeiten kennzeichnen die Stadtentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Einsiedler, Klausner, Eremit, Anachoret, ein Mensch, der die Einsamkeit sucht, um der Welt zu entsagen und im Streben nach Vollkommenheit Gott näherzukommen. Einsiedler sind in allen Religionen anzutreffen. Im Christentum ist das Einsiedlerideal z. T. noch im Mönchstum gegenwärtig.
Masse [lateinisch], 1. ein vorwiegend kulturkritisch gebrauchter, abwertender Gegenbegriff zu → Elite. - 2. eine beliebige, unstrukturierte Menschenmenge, die, durch äußere, oft zufällige Umstände zustande gekommen und leicht in einen Erregungszustand versetzt, bestimmte psychische Veränderungen der Individuen (Massenpsychose, -suggestion) aufweist (z. B. Steigerung der Affekte, Fortfall der Hemmungen), die zu gleichgerichteten spontanen, aus tieferen Persönlichkeitsdimensionen stammenden Aktionen oder Reaktionen führen können (z. B. Lynchjustiz, Panik).
Fleisch, die Weichteile bei Tieren und Pflanzen; im Sinn des Fleischbeschaugesetzes das Muskelfleisch mit Fett, Bindegewebe, Knochen und Knorpeln warmblütiger Tiere, besonders Schlachttiere; dazu zählen: Rind (3- bis 4-jährige Mastochsen), Kalb (4-6 Wochen alt), Schwein (9 Monate alt oder 3 Wochen alte, sog. Spanferkel), Schaf (2- bis 4-jährig oder 2-3 Monate alte Lämmer). An Nährstoffen enthält Fleisch: 20% Eiweiß, 3-30% Fett, 1% Mineralsalze (Kochsalz, Calcium, Eisenverbindungen, Phosphorsäure), 0,5% Kohlenhydrate, 70-75% Wasser und an Vitaminen insbesondere Vertreter der B-Gruppe. 1 kg Fleisch hat je nach dem Fettgehalt einen Energiegehalt von 4200-21 000 kJ.
Beton [be'tɔŋ; der; französisch, wahrscheinlich von lateinisch bitumen, „Schlamm, Asphalt“]: im weiteren Sinne ein aus kornabgestuften Zuschlagstoffen, Bindemitteln und ggf. Wasser in der Regel hohlraumarm zusammengesetztes Gemenge, das nach dem Vermischen plastisch verformbar ist und nach einiger Zeit physikalisch oder durch chemische Reaktion des Bindemittels zu einem festen, künstlichen Gestein (Konglomerat) erhärtet; im engeren Sinne ein Baustoff, der entsprechend den gültigen Bauvorschriften (insbesondere der DIN 1045) aus Zement als Bindemittel, Betonzuschlag, Wasser und ggf. auch Betonzusatzmitteln und Zusatzstoffen entsteht. Für Beton geringer Festigkeit (B 5) kommt als Bindemittel auch Mischbinder in Frage. Der Betonzuschlag muss Körnungsanteile über 4 mm enthalten, ein Gemisch mit Zuschlagkorn bis 4 mm wird dagegen als Mörtel bezeichnet. Beton wird in Mischanlagen verarbeitungsgerecht bereitet und in Schalungen zur Festlegung der gewünschten Form des Baukörpers eingebaut. Seine einfache Herstellung und Formbarkeit, die Wirtschaftlichkeit der Ausgangsstoffe, die Entwicklung einer Betontechnologie auf wissenschaftlicher Grundlage und der Einsatz rationeller Schalungs- und Einbauverfahren machen den Beton zu einem in allen Gebieten des Bauwesens vielseitig einsetzbaren Baustoff.
Nach der Rohdichte Γ und Zuschlagverwendung unterscheidet man verschiedene Betonarten wie Schwer-, Leicht-, Gas-, Kiesbeton u. a. Solange der Beton verarbeitbar ist, heißt er Frischbeton. Grüner Beton ist der gerade in die Form eingebrachte und verdichtete Beton, in der Anfangsphase seiner Erhärtung spricht man von jungem Beton, bei erhärtetem Beton von Festbeton. Ortbeton wird als Frischbeton in Bauteile (Schalungen) in ihrer endgültigen Lage eingebracht und erhärtet dort, wogegen Fertigteile und Betonwaren erst nach ihrer Erhärtung an den Einbauort gebracht und dort eingebaut werden. Transportbeton wird im Gegensatz zu Baustellenbeton außerhalb der Baustelle in Transportbetonwerken zusammengesetzt, im Werk oder Fahrzeug gemischt und der Baustelle einbaufertig angeliefert.
Die Ausgangsstoffe des Betons werden heute üblicherweise in Maschinen gemischt. Die Verarbeitbarkeit des Frischbetons kann durch die Bestimmung seiner Konsistenz, die als steif, plastisch oder weich bezeichnet wird, beurteilt werden. Flüssiger Beton wird mittels zeitlich begrenzt wirksamer Verflüssigungsmittel als Fließbeton hergestellt.
Je nach Verarbeitung unterscheidet man ferner Pump-, Rüttel-, Schleuder-, Spritz-, Stampf-, Vakuumbeton u. a.
Die Festigkeitsentwicklung des Betons erfolgt, abhängig von der des Zementes, anfangs schneller, später langsamer zunehmend, über Monate, sogar Jahre. Die Zugfestigkeit des Betons beträgt nur ca. 1/10 der Druckfestigkeit, weshalb der Beton zur Aufnahme größerer Belastungen mit Stahleinlagen bewehrt wird (→ Stahlbeton). Wird mit Hilfe vorgespannter Stähle eine Druckvorspannung in den Beton gebracht, spricht man von → Spannbeton. Beton günstiger Zusammensetzung (Wasserzementwert unter 0,6) kann bei sachgerechter Verdichtung und Nachbehandlung ohne Einsatz von Zusatzmitteln wasserundurchlässig, frostbeständig und dauerhaft hergestellt werden.
Körper, ein von allen Seiten begrenzter Raumteil mit 3 Ausdehnungen (Dimensionen).
Körper (Philosophie), das räumlich Ausgedehnte und Gestaltete (→ Ding), das sinnlich wahrnehmbar ist; im Gegensatz zum → Geist.
Haut, im weiteren Sinn Bezeichnung für alle Deckgewebe, die die Lebewesen außen umschließen oder Körperhöhlen auskleiden; im engeren Sinn die äußere Körperbedeckung der vielzelligen Tiere (Integument). Die Haut dient nicht nur dem Schutz gegen Einwirkungen von außen, sondern auch als Sinnesorgan (für Temperatur, Druck, Schmerz), als Organ der Atmung und der Ausscheidung, dem Aussenden optischer und chemischer Signale durch Pigmentierungsmuster und Hautdrüsensekrete und bei Primaten auch der Wärmeregulation.
Bei den Säugetieren wird die Haut wieder drüsenreich: Es kommen traubenförmige (alveoläre) → Talgdrüsen (meist an den Haarbälgen) und schlauchförmige (tubulöse) Schweißdrüsen vor, von denen sich auch die → Milchdrüsen ableiten. Haarbälge, Talg- und Schweißdrüsen sind Bildungen der Epidermis, sinken aber in die untere Schicht der Lederhaut (Corium) ab. Diese besteht aus Bindegewebe und elastischen Fasern und sorgt für Halt und Elastizität der Haut. Sie ist reich an Haargefäßen (Kapillaren) und Nerven und versorgt die Epidermis mit Nährstoffen und Sauerstoff.
Die Unterhaut (Subcutis) ist von der Lederhaut nicht scharf abgegrenzt und besteht aus lockerem Bindegewebe, in das Fettgewebe eingelagert ist. Sie ist von zahlreichen Blut- und Lymphgefäßen sowie Nervenfasern durchzogen. Diese Schicht dient als Energiereserve, Wärmepolster und Nahrungsspeicher und schützt Knochen, Muskulatur und Organe gegen Druck, Stoß und Wärmeverlust.
Bei den warmblütigen Vögeln und Säugetieren dienen zusätzlich Anhangsgebilde der Haut, Federn und Haare, der Wärmeisolation. Ausschließlich bei den Säugetieren sind Schweißdrüsen ausgebildet, die Duftstoffe und Exkrete produzieren, und nur bei Primaten, insbesondere beim Menschen, dienen Schweißdrüsen der Temperaturregulation durch Wasserabgabe (Schweiß). Beim Menschen beträgt die Schweißabgabe allgemein am Tag 1/2 l; sie kann auf mehrere Liter ansteigen.
Gewebe, Verband gleichartig differenzierter Zellen mit bestimmten Funktionen. Bei Mensch und Tier unterscheidet man Epithelgewebe, Stützgewebe (Bindegewebe, Knorpelgewebe, Knochengewebe), Muskelgewebe und Nervengewebe. Den im Gewebsverband zusammengeschlossenen Zellen stehen die freien Zellen gegenüber (Wander-, Lymph-, Blut-, Geschlechtszellen). Bei Pflanzen unterscheidet man zwischen teilungsfähigem Bildungsgewebe und ausdifferenziertem Dauergewebe.
Haus, in der Vorzeit als Wetterschutz und gegen feindliche Einflüsse errichtete feste Zufluchtsstätte des Menschen, die sich zum eigentlichen Wohnhaus für den dauernden Aufenthalt und damit zum Mittelpunkt des Familienlebens („Vaterhaus“) entwickelte. Klima und Landschaft, vorhandene Baustoffe, wachsende Bedürfnisse und fortschreitende technische Möglichkeiten bestimmten die jeweilige Bauart. Die ältesten Spuren entstammen der Jungsteinzeit (runde und ovale Flechtwerkhäuser mit Lehmabdichtung. Die Bronzezeit vervollkommnete den Blockbau; in der Eisenzeit entstand der Fachwerkbau. Ziegelhäuser mit Flachdach und Innenhof bewohnten die alten Ägypter. Zur typischen altgriechischen Hausform wurde das Megaron, zur altrömischen das → Atrium.
Seit dem 15. Jahrhundert begannen sich in den Ländern nördlich der Alpen die Hausformen herauszubilden, die in der Folgezeit, durch regionale Eigenarten unterschieden, das Bild der Städte und Dörfer bestimmten. Den jeweiligen Stileinflüssen war hauptsächlich das städtische Haus unterworfen. Aus ihm entwickelten sich die großen Wohnbauten und die anderen Zwecken dienenden Hausarten, wie Geschäfts-, Büro-, Waren- und Krankenhaus. Zum Bau des modernen Hauses werden neuartige Baustoffe (besonders Beton und Stahl) neben althergebrachten, wie Holz, Naturstein und Mauerziegel, verwendet.
Stadt, eine seit Jahrtausenden bestehende Siedlungsform mit bestimmtem Rechtsstatus. Als wesentliche Merkmale einer Stadt werden heute angesehen: dichte Bebauung und Konzentration von Wohn- und Arbeitsstätten einer Bevölkerung mit überwiegend tertiär- und sekundärwirtschaftlichem Lebensunterhalt, eine heterogene Einwohnerschaft, eine innere Differenzierung des Siedlungskörpers (Stadtviertel), vielfältige Verkehrsbeziehungen zwischen den Teilräumen einerseits und dem Umland (Einzugsgebiet) andererseits, für das die Stadt Verkehrsmittelpunkt ist, einen Bedeutungsüberschuss gegenüber dem Umland (Zentralität). Eine Stadt nach statistischer Definition (in Deutschland ab 2000, in der Schweiz ab 10 000, in Japan ab 50 000 Einwohner) oder im Rechtssinn (durch Verleihung des Stadtrechts) muss keine Stadt im soziologischen Sinn sein und umgekehrt.
Heute leben rund 50% der Menschheit in Städten, in Industrieländern sogar mehr als drei Viertel (in Deutschland 88%). Das Leben in einem künstlich geschaffenen Umfeld, die Konfrontation mit Menschen anderer sozialer und kultureller Herkunft, die Konzentration unterschiedlichster Kultur- und Freizeiteinrichtungen hat die Lebensweise der Menschen verändert (städtisches Leben).
Eine weit über das Stadtgebiet hinaus reichende Bedeutung erhält eine Stadt durch ihre Funktion als ökonomisches, politisches und kulturelles Zentrum; sie ist dadurch Ausgangspunkt zahlreicher neuer Entwicklungen in Wirtschaft, Technologie, Politik und Kultur, aber auch Brennpunkt vieler Problemkreise (z. B. Kriminalität, Umweltbelastung).
Die äußeren Merkmale einer Stadt (Physiognomie) sind in den Kulturräumen der Erde unterschiedlich ausgeprägt, so dass man u. a. einen europäischen, orientalischen, chinesischen, indischen, japanischen Stadttyp unterscheiden kann. Dies tritt besonders deutlich in der Straßenführung zutage: Orientalische Städte sind durch eine Altstadt mit einem Labyrinth verwinkelter Sackgassen gekennzeichnet, chinesische Städte lassen häufig noch den ehemals ummauerten quadratischen Innenstadtbereich erkennen und amerikanische Kolonialstädte weisen eine schachbrettartige Anlage auf. Auch beim Aufriss (bevorzugtes Baumaterial, Größe und Höhe der Gebäude) lassen sich Unterschiede erkennen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist jedoch durch Globalisierung, zunehmende Mobilität der Menschen und die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten der Kommunikation eine wachsende Angleichung der Städte und des städtischen Lebens in den einzelnen Kulturräumen zu beobachten. Als völlig neuer Stadttyp ist die Weltstadt (Global City) entstanden, die eine Vielzahl von zentralen Funktionen in Wirtschaft, Kultur und Politik wahrnimmt, die z. T. global wirksam sind. Hierzu zählen z. B. New York, Tokyo und London. (...)
Städte im 19. und 20. Jahrhundert: Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Industriestadt. Voraussetzung dafür waren die Neuordnung der Gesellschaft in den bürgerlichen Revolutionen, liberale Agrarreformen, Gewerbefreiheit, Industrialisierung und die Revolutionierung der Verkehrsverhältnisse. Die moderne Großstadt ist meist gekennzeichnet durch hohen Zentralitätsgrad, Multifunktionalität, hohe Bebauungsdichte bei gleichzeitiger enormer Ausdehnung. Massenverkehr, Klimaveränderung, anschwellende Stadtverwaltungen, Versorgungs- und Entsorgungsschwierigkeiten kennzeichnen die Stadtentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Einsiedler, Klausner, Eremit, Anachoret, ein Mensch, der die Einsamkeit sucht, um der Welt zu entsagen und im Streben nach Vollkommenheit Gott näherzukommen. Einsiedler sind in allen Religionen anzutreffen. Im Christentum ist das Einsiedlerideal z. T. noch im Mönchstum gegenwärtig.
Masse [lateinisch], 1. ein vorwiegend kulturkritisch gebrauchter, abwertender Gegenbegriff zu → Elite. - 2. eine beliebige, unstrukturierte Menschenmenge, die, durch äußere, oft zufällige Umstände zustande gekommen und leicht in einen Erregungszustand versetzt, bestimmte psychische Veränderungen der Individuen (Massenpsychose, -suggestion) aufweist (z. B. Steigerung der Affekte, Fortfall der Hemmungen), die zu gleichgerichteten spontanen, aus tieferen Persönlichkeitsdimensionen stammenden Aktionen oder Reaktionen führen können (z. B. Lynchjustiz, Panik).
Fleisch, die Weichteile bei Tieren und Pflanzen; im Sinn des Fleischbeschaugesetzes das Muskelfleisch mit Fett, Bindegewebe, Knochen und Knorpeln warmblütiger Tiere, besonders Schlachttiere; dazu zählen: Rind (3- bis 4-jährige Mastochsen), Kalb (4-6 Wochen alt), Schwein (9 Monate alt oder 3 Wochen alte, sog. Spanferkel), Schaf (2- bis 4-jährig oder 2-3 Monate alte Lämmer). An Nährstoffen enthält Fleisch: 20% Eiweiß, 3-30% Fett, 1% Mineralsalze (Kochsalz, Calcium, Eisenverbindungen, Phosphorsäure), 0,5% Kohlenhydrate, 70-75% Wasser und an Vitaminen insbesondere Vertreter der B-Gruppe. 1 kg Fleisch hat je nach dem Fettgehalt einen Energiegehalt von 4200-21 000 kJ.
Beton [be'tɔŋ; der; französisch, wahrscheinlich von lateinisch bitumen, „Schlamm, Asphalt“]: im weiteren Sinne ein aus kornabgestuften Zuschlagstoffen, Bindemitteln und ggf. Wasser in der Regel hohlraumarm zusammengesetztes Gemenge, das nach dem Vermischen plastisch verformbar ist und nach einiger Zeit physikalisch oder durch chemische Reaktion des Bindemittels zu einem festen, künstlichen Gestein (Konglomerat) erhärtet; im engeren Sinne ein Baustoff, der entsprechend den gültigen Bauvorschriften (insbesondere der DIN 1045) aus Zement als Bindemittel, Betonzuschlag, Wasser und ggf. auch Betonzusatzmitteln und Zusatzstoffen entsteht. Für Beton geringer Festigkeit (B 5) kommt als Bindemittel auch Mischbinder in Frage. Der Betonzuschlag muss Körnungsanteile über 4 mm enthalten, ein Gemisch mit Zuschlagkorn bis 4 mm wird dagegen als Mörtel bezeichnet. Beton wird in Mischanlagen verarbeitungsgerecht bereitet und in Schalungen zur Festlegung der gewünschten Form des Baukörpers eingebaut. Seine einfache Herstellung und Formbarkeit, die Wirtschaftlichkeit der Ausgangsstoffe, die Entwicklung einer Betontechnologie auf wissenschaftlicher Grundlage und der Einsatz rationeller Schalungs- und Einbauverfahren machen den Beton zu einem in allen Gebieten des Bauwesens vielseitig einsetzbaren Baustoff.
Nach der Rohdichte Γ und Zuschlagverwendung unterscheidet man verschiedene Betonarten wie Schwer-, Leicht-, Gas-, Kiesbeton u. a. Solange der Beton verarbeitbar ist, heißt er Frischbeton. Grüner Beton ist der gerade in die Form eingebrachte und verdichtete Beton, in der Anfangsphase seiner Erhärtung spricht man von jungem Beton, bei erhärtetem Beton von Festbeton. Ortbeton wird als Frischbeton in Bauteile (Schalungen) in ihrer endgültigen Lage eingebracht und erhärtet dort, wogegen Fertigteile und Betonwaren erst nach ihrer Erhärtung an den Einbauort gebracht und dort eingebaut werden. Transportbeton wird im Gegensatz zu Baustellenbeton außerhalb der Baustelle in Transportbetonwerken zusammengesetzt, im Werk oder Fahrzeug gemischt und der Baustelle einbaufertig angeliefert.
Die Ausgangsstoffe des Betons werden heute üblicherweise in Maschinen gemischt. Die Verarbeitbarkeit des Frischbetons kann durch die Bestimmung seiner Konsistenz, die als steif, plastisch oder weich bezeichnet wird, beurteilt werden. Flüssiger Beton wird mittels zeitlich begrenzt wirksamer Verflüssigungsmittel als Fließbeton hergestellt.
Je nach Verarbeitung unterscheidet man ferner Pump-, Rüttel-, Schleuder-, Spritz-, Stampf-, Vakuumbeton u. a.
Die Festigkeitsentwicklung des Betons erfolgt, abhängig von der des Zementes, anfangs schneller, später langsamer zunehmend, über Monate, sogar Jahre. Die Zugfestigkeit des Betons beträgt nur ca. 1/10 der Druckfestigkeit, weshalb der Beton zur Aufnahme größerer Belastungen mit Stahleinlagen bewehrt wird (→ Stahlbeton). Wird mit Hilfe vorgespannter Stähle eine Druckvorspannung in den Beton gebracht, spricht man von → Spannbeton. Beton günstiger Zusammensetzung (Wasserzementwert unter 0,6) kann bei sachgerechter Verdichtung und Nachbehandlung ohne Einsatz von Zusatzmitteln wasserundurchlässig, frostbeständig und dauerhaft hergestellt werden.